Schutzmaßnahmenhierarchie STOP

Die STOP-Hierarchie ist ein grundlegendes Konzept der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes. Sie beschreibt die Reihenfolge, in der Schutzmaßnahmen ergriffen werden sollten, um Gefahren am Arbeitsplatz systematisch zu minimieren. Das Akronym STOP steht für Substitution, Technische Maßnahmen, Organisatorische Maßnahmen und Persönliche Schutzausrüstung.


S – Substitution (Ersatz)

Dies ist die effektivste Maßnahme, da sie die Gefahr an ihrer Quelle beseitigt. Es geht darum, einen gefährlichen Stoff, ein Verfahren oder eine Maschine durch eine weniger gefährliche Alternative zu ersetzen.

  • Beispiel 1: Ersetzen eines lösungsmittelbasierten Klebstoffs mit schädlichen Dämpfen durch einen ungiftigen Klebstoff auf Wasserbasis.
  • Beispiel 2: Verwenden eines geräuschärmeren Werkzeugs, um die Lärmbelastung in einer Werkstatt zu reduzieren. 🔊

T – Technische Maßnahmen

Technische Maßnahmen zielen darauf ab, die Mitarbeiter von der Gefahr zu isolieren oder die Gefahr selbst einzudämmen. Sie sind die zweitwirksamste Ebene der Hierarchie und verändern die Arbeitsumgebung oder Ausrüstung.

  • Beispiel 1: Anbringen einer Schutzhaube an einer Kreissäge, um den Kontakt mit dem Sägeblatt zu verhindern.
  • Beispiel 2: Installation einer Schallschutzwand oder eines Gehäuses um eine laute Maschine, um den Lärmpegel zu senken. 🔇
  • Beispiel 3: Einrichtung einer Absauganlage, die gefährliche Dämpfe oder Stäube direkt an der Entstehungsstelle erfasst und abführt.

O – Organisatorische Maßnahmen

Organisatorische Maßnahmen beziehen sich auf Änderungen der Arbeitsabläufe oder Verfahren, um die Gefährdung zu verringern. Sie sind weniger wirksam als Substitution oder technische Maßnahmen, da die Gefahr weiterhin besteht, die Exposition jedoch kontrolliert wird.

  • Beispiel 1: Begrenzung der Aufenthaltszeit von Mitarbeitern in einem Bereich mit hohem Lärmpegel durch Job-Rotation. ⏳
  • Beispiel 2: Festlegen von klaren Sicherheitsanweisungen und der Kennzeichnung von Gefahrenbereichen durch Warnschilder. ⚠️
  • Beispiel 3: Einführung von Pausen zur Reduzierung der körperlichen Belastung bei sich wiederholenden Tätigkeiten.

P – Persönliche Schutzausrüstung (PSA)

Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist die letzte Option und die am wenigsten wirksame Maßnahme in der Hierarchie. Sie bietet einen Schutzschild zwischen dem Mitarbeiter und der Gefahr, beseitigt die Gefahr aber nicht. Ihre Wirksamkeit hängt stark von der korrekten Verwendung, Wartung und Schulung ab.

  • Beispiel 1: Bereitstellung von Schutzbrillen, um die Augen vor umherfliegenden Partikeln zu schützen. 👓
  • Beispiel 2: Vorschreiben des Tragens von Gehörschutz (Stöpsel oder Kapseln) in lauten Umgebungen. 🎧
  • Beispiel 3: Tragen von chemikalienbeständigen Handschuhen beim Umgang mit gefährlichen Stoffen. 🧤

Als Kuhp Akademie empfehlen wir diese systematische STOP-Hierarchie aktiv unseren Kunden bei der Einführung von Schutzmaßnahmen. Wir sind überzeugt, dass die konsequente Befolgung dieser Reihenfolge der Schlüssel ist, um die Sicherheit am Arbeitsplatz nachhaltig zu gewährleisten und das höchstmögliche Schutzniveau für Mitarbeiter zu erreichen. Aus diesem Grund priorisieren wir immer Lösungen, die Gefahren eliminieren oder technisch kontrollieren, bevor wir auf organisatorische Maßnahmen oder persönliche Schutzausrüstung zurückgreifen.